Haltung und Pflege

Serama

Seramas sind trotz ihrer geringen Größe robuste kleine Persönlichkeiten. Dennoch gibt es bzgl. Haltung und Pflege einiges zu beachten.

Haltung  

Anzahl Tiere

Es sollten etwa 4 Hennen und 1 Hahn gemeinsam gehalten werden.

Gehege allgemein

Seramas benötigen aufgrund ihrer geringen Größe grundsätzlich wenig Platz, jedoch lieben sie zugleich den Auslauf im Freien, weswegen die Haltung im Garten zu bevorzugen ist. Für 5 Hühner sollte das Gehege also mindestens ca. 1,5 bis 2 qm groß sein – nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Die Seramas werden am besten auf Sand (Muschelkalksand) vermischt mit Naturpellets gehalten. Der gesamte Sand inklusive Pellets sollte (je nach Besatz) etwa 1-mal pro Woche gewechselt werden.

Das Gehege muss vor Schädlingsbefall geschützt werden. Hier hilft regelmäßiges Reinigen und ggf. Desinfizieren.

drinnen oder draußen

Es ist nicht zu empfehlen Seramas im Haus zu halten. Die Staubentwicklung ist nicht zu unterschätzen, tägliches Sandbaden gehört zu ihrer Gefiederpflege einfach dazu. Außerdem benötigen die Tiere viel frische Luft und die Möglichkeit zu scharren, flattern und neues zu entdecken.

Beschaffenheit eines Außengeheges

Seramas können auch in unseren Breiten draußen gehalten werden. Sie müssen allerdings vor Nässe und Kälte geschützt werden, dann kommen sie gut zurecht.
Als Rückzugsmöglichkeit vor widrigem Wetter ist ihnen ein kleines Wärmeabteil zur Verfügung zu stellen. Nichts desto Trotz haben die Seramas auch bei niedrigen Temperaturen gerne Auslauf im Freien.

Wichtig ist der Schutz gegen heimische Raubtiere wie Katzen, Hunde, Greifvögel usw.. Das Außengehege sollte also immer überdacht sein.

Pflege  

Nahrung

Die Küken können mit normalem Kükenmehl bis zum Alter von ungefähr 3 Monaten aufgezogen werden. Später genügt normales Hühnermischfutter für Zwerghühner oder Turteltaubenfutter, das bereits fertig geschrotet ist. Zu große Körner könnten ggfs. nicht gefressen werden. Darüber hinaus sollen sie - auch schon als Küken! - sehr viel Grünfutter bekommen. Z.b. Salate, Löwenzahn, Vogelmiere, Gras, Kohlrabiblätter etc. Es können auch Körner (Getreide, Vogelfutter etc) angekeimt und verfüttert werden. Für die Verdauung und zum Knochen- und Federaufbau ist eine ausreichende Versorgung mit Kalk (z.B. Muschelschalen) und kleinen Steinchen notwendig. Leckerchen in Form von Mehlwürmern oder sonstigen Insekten fördern locken auch die vorsichtigsten Tiere aus der Reserve. ;-)

Seramas trinken am liebsten abgestandenes Wasser. Am einfachsten zu handhaben sind Wasserschalen mit Vorratsbehälter für Geflügel - diese gibt es für kleines Geld im Zooladen. Aber auch diese sollten häufiger gesäubert werden, da die Behälter je nach Standort gerne zugescharrt werden. Und für Vögel ist eine gute Wasserversorgung lebensnotwendig.

 

Prophylaxe

Prophylaktisch kann einmal im Jahr eine Kotprobe durchgeführt werden. Anhand der Probe kann ein Schädlingsbefall nachgewiesen werden.

Seramas müssen vor Pilzbefall geschützt werden. Entsprechende Pilzkuren sollten regelmäßig durchgeführt werden.

Wie beim Menschen sind auch bei Seramas vorbeugende Impfungen möglich. Hier muss jeder selbst entscheiden, wogegen er impfen will, denn auch die möglichen Nebenwirkungen und Impfschäden müssen berücksichtigt werden. Geimpft wird typischer weise gegen Koki infektiöse Bronchitis, Gumboro und ILT (Infektiöse Laryngotracheitis).

Wichtig: Alle Hühner müssen angemeldet werden. Es kommt vor, dass in dem Zusammenhang bestimmte Untersuchungen/Impfungen erforderlich werden.

1- bis 2-mal im Jahr sollte eine Wurmkur durchgeführt werden. Entsprechende Entwurmungsmittel gibt es beim Tierarzt.

Wohin mit den Eiern?

Wenn nicht gerade Nachwuchs durch natürliches Ausbrüten der Eier geplant ist, müssen täglich die gelegten Eier aus dem Gehege entfernt werden. Die Serama-Hennen sind nämlich ausgesprochen brutwillig...

(Die Eier der Serama-Hühner können durchaus gegessen werden. 3-4 Serama-Eier entsprechen in etwa einem bei uns üblichen Hühnerei, für eine Mahlzeit müssen also schon einige Eier zusammen kommen.)

Menschliche Zuwendung

Seramas sind personenbezogene kleine Hühner und bedürfen menschlicher Zuwendung, um gut zu gedeihen. Man sollte sich regelmäßig mit seinen Vögeln auseinandersetzen. Sie werden es genießen. Sollten Sie allerdings Hühner halten wollen, die eine große Eierlegeleistung erbringen, dann sind Sie bei den Seramas an der falschen Adresse. Diese Hühner werden auf Aussehen, Verhalten, Kleinheit gezüchtet und je kleiner sie sind, desto geringer kann die Legeleistung ausfallen. Es ist nichts außergewöhnliches, wenn eine Henne mal eine Woche lang gar kein Ei legt...