Zuchtinfos − Das perfekte Serama

Serama

Natürlich steht der Spaß an den kleinen zutraulichen Seramas im Vordergrund. Dennoch gibt es immer wieder Bestrebungen nach der Defintion des perfekten Seramas.

Allgemeines  

Das „perfekte Serama“ zeichnet sich aus durch

  • Übereinstimmung von Gewicht, Körperhaltung, Flügel- und Federanlagen
  • Vitalität, Zutraulichkeit und lebhaftem Charakter
  • Federglanz und Farbe
  • Körperform und -haltung

Allgemein betrachtet ist das perfekte Serama ein sehr kleines, filigranes Huhn von eleganter Gestalt, mit aufrechter Körperhaltung, kurzem Rücken, breiter Brust, stolzem Ausdruck und liebevollem Wesen.
Das Augenmerk von Züchtern liegt damit vorrangig auf diesen Eigenschaften.

Gewichtsklassen  

Ausgewachsene Seramas

Hähne

  • Gewichtsklasse A – bis 350 g
  • Gewichtsklasse B – bis 500 g
  • Gewichtsklasse C – bis 600 g

Hennen

  • Gewichtsklasse A – bis 325 g
  • Gewichtsklasse B – bis 425 g
  • Gewichtsklasse C – bis 525 g

Jungtiere

Bei Jungtieren gibt es jeweils nur eine Gewichtsklasse.

Junghähne

  • Gewichtsklasse von 150 - 350 g

Junghennen

  • Gewichtsklasse von 150 bis 325 g

Als "perfekt" gelten die Hähne und Hühner der Gewichtsklasse A.

Farbe  

Die Seramas wurden ursprünglich nicht nach bestimmten Farbschlägen gezüchtet. Dementsprechend sind viele verschiedene Farbgene in einem Tier vorhanden - dominant hervortretend oder rezessiv versteckt. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn die Kücken eines Serama-Paares alle unterschiedlich gefärbt sind. In den westlichen Ländern gehört zur Rasseanerkennung aber auch die Zucht nach einem bestimmten Farbschlag. Und so haben sich einige Züchter daran gemacht, den genetischen Farbcode zu entschlüsseln und Seramas auch nach Farbe zu züchten. Einen ersten Erfolg gab es Ende 2008 in den Niederlanden: weiße Seramas haben die Rasseanerkennung erhalten.

Bewertungssystem  

Für Ausstellungen gibt es ein ausgeklügeltes Bewertungssystem.
Zur Bewertung werden Punkte für bestimmte Eigenschaften von Seramas vergeben. Um der unterschiedlichen Gewichtung der Eigenschaften Rechnung zu tragen, können pro Eigenschaft unterschiedliche Maximalpunkte vergeben werden.

Bewertet werden unter anderem:

  • Typ - bis 25 Punkte
  • Temperament / Charakter - bis 20 Punkte
  • Schwanzfedern - bis 20 Punkte
  • Flügel - bis 10 Punkte
  • Körperbau - bis 5 Punkte
  • Beine - bis 5 Punkte
  • Federstruktur - bis 5 Punkte
  • Kamm und Kehllappen - bis 5 Punkte
  • Äußeres Erscheinungsbild - bis 5 Punkte

Typ

Gemeint ist der Umriss des Vogels oder seine Kontur. Es ist die allgemeine Form des gesamten Vogels mit seinem aufrechten Schwanz, stolz geschwellter Brust, niedrigen Flügeln und weit nach hinten gestrecktem Kopf, der fast die Schwanzfedern berührt.
Die gesamte Wirkung des Schwanzes und Halses bzw. Kopfs ist die einer V-Form. Der Rücken sollte sehr kurz sein und fast durch die Nackenfedern und den Sattel völlig bedeckt sein (um so als fast nicht existent zu erscheinen).

Temperament / Charakter

Ruhig, lenksam, nicht aggressiv, aber doch eine positive Persönlichkeit besitzend. Der Vogel sollte spontan und unverzüglich posieren. Schreckhafte oder schüchterne Vögel sind ebenso unpassend, wie aggressive und bösartige Vögel.

Schwanzfedern

Der Schwanz sollte sehr hoch und aufrecht, in einem Winkel von 90 Grad zum Boden stehen. Der Schwanz wird parallel zum Hals getragen und sollte relativ groß, breit und voll mit Federn versehen sein. Er darf weder nach rechts, noch nach links fallen (schiefer Schwanz).

Flügel

Die Flügel sollen groß, aber nicht so groß sein, dass sie den Boden berühren oder den Fuß bedecken. Der Flügel sollte gerade sein und völlig vertikal stehen.

Körperbau

Von oben gesehen ist der Körper ellipsenförmig, mit einer stärkeren Ausprägung im Bereich der Brust. Von der Seite gesehen ist der Körper in etwa wie eine Vase geformt, ein breites „V“, mit weit zurückgehaltenem Kopf. Der Kamm berührt fast den Rücken und der Kopf fast die Schwanzfedern. Der Körper sollte voll und muskulös sein.

Beine

Die Beine sollen mittellang sein, nicht zu eng stehen und einen starken Unterbau des Körpers darstellen.
Die Gesamtwirkung der Beine sollte sein: gut proportioniert und sehr stabil. Die Beine müssen so lang sein, dass sich die Enden der (perfekten) Flügel über dem Boden befinden.

  • Oberschenkel – mittlere Länge und muskulös
  • Unterschenkel – mittlere Länge und dick genug, um nicht zu filigran auszusehen.
  • Sporn – in der Mitte des Beines positioniert und eher klein. Er darf den Vogel nicht beim Gehen oder Tragen der Flügel behindern.
  • Zehen – vier feste und starke Zehen, die gut in guter Proportion zueinander stehen.

Federstruktur

Alle Federn müssen gut strukturiert, sauber, filigran und seidig glänzend sein. Der Körper soll üppig, aber nicht zu dicht mit Federn besetzt sein, die auch nicht zu flauschig sein dürfen. Wie auch bei den anderen Punkten liegt hier das Optimum in der ausgewogenen Mitte.

Kamm und Kehllappen

Der Kamm soll klein bis mittelgroß sein und mit bevorzugt fünf „Zacken“ versehen sein. (Es sind aber auch mehr Zacken erlaubt.) Der Kamm soll glatt und frei von Falten, Runzeln und anderen Mängeln sein.
Der Kehllappen soll zum Kamm passen, wobei kleinere Kehllappen bevorzugt werden. Auch der Kehllappen muss frei von Runzeln und Falten sein.

Äußeres Erscheinungsbild

Das gesamte Äußere des Vogels soll Gesundheit und Lebenskraft ausstrahlen. Der Vogel soll temperamentvoll und zahm sein.